Liebe Freunde,

Es ist einfach, sich über Politiker zu beschweren. Aber haben Sie schon einmal versucht, Einfluss auf deren Arbeit zu nehmen? Politiker sind Menschen genau wie wir, offen für Kritik und gute Argumente. Oft können sie mit einer ‚gewinnende Art’ auch wirklich gewonnen werden.

Als Christen kommen wir nicht umhin, den christlichen Werten, die Europa so dringend braucht, eine Stimme zu verleihen. Und das ist gar nicht so schwierig. In den folgenden Seiten haben wir für Sie eine kurze Anleitung zusammengstellt.

Das nächste Mal also, wenn Sie etwas hören, dass nicht so recht ins christliche Bild passt, schreiben Sie den Zuständigen! Wenn Sie einen Politiker etwas Gutes sagen oder tun sehen, schicken Sie ihm doch ein kurzes Lob!

Wenn das viele der Christen in Europa tun, dann werden wir einen wirklichen „Klimawandel“ erleben. Danke für Ihr Engagement für ein christliches Europa!

Ihr Europa für Christus! Team

PS: Nicht vergessen: ein tägliches Vaterunser für ein christliches Europa!

 

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Wie man einen guten Brief an einen Politiker verfasst

Es ist einfach, eine Petition zu unterzeichnen oder ein vorformuliertes Email weiterzuleiten. Aber ein persönlicher Brief an einen Politiker ist vielfach effizienter.

Briefe an Politiker sind eine der wichtigsten Mittel des öffentlichen Engagements. Sie sind schnell geschrieben und sehr effizient. Zeigen Sie Ihre Unzufriedenheit, schreiben Sie aber auch wenn Sie mit einer Sache einverstanden sind. Ein kurzer Brief der ausdrückt, dass Sie in dieser wichtigen Sache dahinter stehen, kann motivieren und ist oft auch eine wichtige Stimme in internen Parteidebatten.

Hier nun einige grundlegende Elemente eines guten Briefes an Politiker:

 

I) An wen schreiben?

Manchmal weiß man sehr genau an wen man schreiben soll, wie zum Beispiel jenem Politiker, den Sie über eine bestimmte Sache haben sprechen hören. Sie finden die Adresse oft sehr schnell durch Eingabe des Namens in eine Suchmaschine oder über die Webseite der jeweiligen Institution oder Partei.

Wenn Ihr Brief nicht durch die Aussage einer bestimmten Person angeregt wurde, überlegen Sie, welcher Institution oder Partei Sie schreiben möchten. Finden Sie heraus, wer in der jeweiligen Organisationsstruktur für Sie (Lokalpolitiker) oder das Anliegen (Parlamentskomitee oder Regierungsabteilung) zuständig ist. Suchen Sie online oder rufen Sie deren Informationsstelle an, um einen konkreten Namen zu erhalten.

Gewöhnlich ist es am effektivsten einem Parlamentsmitglied zu schreiben, entweder lokale, regionale oder nationale Abgeordnete (am besten Ihres eigenen Wahlkreises), da diese sich Ihren Anliegen am meisten verpflichtet fühlen, Angst um ihre Beliebtheit haben und wiedergewählt werden möchten. Außerdem sind sie unabhängiger von der Parteiführung.

Zusätzlich empfiehlt es sich, auch dem Bürger/Wählerservice der betreffenden Partei zu schreiben: Einfach online auf der Webseite der Partei nach einer entsprechenden Stelle suchen. Jede Partei hat meist auch eine eigene Stelle für Wählermotivation, Freiweilligenanlauf, Marketing und Kundenanliegen. Da es deren Aufgabe ist auf Anfragen zu antworten, werden sie noch am ehesten Ihrem Schreiben Beachtung schenken. Im Zweifelsfall schicken Sie Ihren Brief an mehrere Personen, am besten unter Erwähnung der jeweils anderen Empfänger.

 

II) Inhalt

Captatio Benevolentiae: Beginnen Sie Ihren Brief mit einer Unterstützungserklärung, Dank oder Lob. Politiker brauchen das auch - und es wird sie für Ihre Botschaft vorbereiten. Es ist sehr wichtig, dass der Politiker den Eindruck hat, Sie könnten für ihn stimmen und dass Sie der Partei nicht völlig fern stehen. Einem „verlorenen Fall“ wird er weniger Beachtung schenken.

Sagen Sie klar, was Sie wollen: Wenn es passt, erwähnen Sie Ihr Wissen über das Engagement des Politikers im betreffenden Fall. Erklären Sie auch, warum dieses Thema so wichtig für Sie ist: Eine persönliche Geschichte verleiht Glaubwürdigkeit. Seien Sie so konkret wie möglich in dem, was Sie sich vom Adressaten wünschen. Erwähnen Sie zum Beispiel, dass Sie für ihn gestimmt haben, weil sie dieses oder jenes erwartet haben, oder dass Sie nicht mehr für ihn oder die Partei stimmen werden, wenn…

Argumentieren Sie erfolgreich: Versuchen Sie die Welt mit den Augen des Politikers zu sehen.

Versuchen Sie sich in die Lage Ihres Adressaten zu versetzen. Diese Person muss Konflikte verschiedener Wählergruppen abwägen und sich mit parteiinternen Strukturen und  Büroangelegenheiten beschäftigen. Verlangen Sie nur realistisch Mögliches ohne Wichtiges und Wahres auszusparen.

Überlegen Sie sich gut, welche Argumente für den betreffenden Politiker nachvollziehbar sind. Verwenden Sie Argumente aus dem Hausverstand und Ihrer Erfahrung oder zitieren Sie Statistiken. Üblicherweise sind Argumente, die allein aus dem Glauben kommen, nicht hilfreich.

Grundsätzlich gilt: Die Intention des Politikers ist meist gut und nicht absichtlich fehlerhaft. Seien Sie freundlich und verständnisvoll.

Ein großer Fehler den Christen oft machen, ist die Verurteilung jener, die nicht perfekte Verbesserungen vorschlagen. Loben Sie die Verbesserung und kritisieren Sie die Unvollkommenheit nur dann, wenn eine weitere Verbesserung realistisch ist. Vergessen Sie nicht, dass der betreffende Politiker vielleicht schon einen langen Weg hinter sich hat, bis er zu diesem unperfekten Vorschlag gekommen ist.

Versuchen Sie mit Beispielen und Gefühlen zu zeigen, dass das, was Sie verlangen, nicht extrem oder weit hergeholt ist, sondern dass Ihr Wunsch ein „normales Anliegen normaler Menschen“ ist.

Um glaubwürdig zu argumentieren, ist es wichtig, möglichst viel über das politische Schicksal einer Sache zu wissen. Wer hat was in dieser Sache unternommen? Was hat die Regierung bisher damit gemacht? Was sagen Opposition und Kleinparteien? Welche Institutionen oder Organisationen gibt es, die sich mit diesem Thema beschäftigen? Wird in den Medien über das Thema berichtet? Gibt es Statistiken, die Ihr Anliegen unterstützen? Gibt es noch weitere interessante Fakten?

Fassen Sie sich kurz: Wenn nötig, legen Sie zusätzliches Material bei, auf das Sie sich in Ihrem Brief beziehen. Sie können mehrere Themen in einem Brief behandeln, aber es kann dann sinnvoller sein, separate Briefe zu schreiben.

 

III) Form

·         Vergessen Sie nicht, Name und Adresse anzugeben, auch die Erwähnung des Berufes kann hilfreich sein.

·         Schreiben Sie in die Betreffzeile, um welches Thema es sich handelt, und welche Lösung Sie sich wünschen würden.

·         Verwenden Sie korrekte Titel und Anreden.

·         Überprüfen Sie die Rechtschreibung in Ihrem Text.

·         Unterschreiben und datieren Sie den Brief.

·         Bitten Sie um eine Antwort, die Sie in jedem Fall erhalten sollten.

 

IV) Machen Sie Ihren Brief noch wirkungsvoller

Andere Personen davon zu überzeugen, ebenfalls einen Brief zu schreiben, wird dem Anliegen noch mehr Gewicht verleihen.

Erwägen Sie die Möglichkeit, einen Leserbrief an eine Zeitung zu schreiben. Tipps zum guten Leserbrief schreiben können Sie im Europabrief Nr. 24 nachlesen.