Liebe Freunde!
Feindseligkeiten Christen gegenüber nehmen auch in Europa immer mehr zu. Wir möchten Ihnen diesmal zwei Texte zur Verfügung stellen die dieses Thema behandeln: Ein kurzer Artikel von Kardinal Christoph Schönborn und die Vorstellung unserer neuen Webseite www.christianophobia.eu.
Während www.europe4christ.net als Basis für unser Netzwerk des Gebetes und Handelns sowie der Information dient, so widmet sich www.christianophobia.eudem Problem der wachsenden Feindseligkeiten gegenüber Christen, christlichen Symbolen und Positionen in Europa. Die Seite veröffentlicht dokumentierte Fälle von Hass gegen Christen mit dem Ziel, die Mitbürger und die jeweiligen Gesetzgeber auf das Problem aufmerksam zu machen und dadurch an einer toleranteren Atmosphäre mitzuwirken.
Wir entschuldigen uns bei allen, die nicht Englisch sprechen: Die neue Webseite www.christianophobia.eu existiert leider nur auf Englisch. Es ist uns vorläufig nicht möglich, die Informationen jeweils auf aktuellem Stand zu halten und gleichzeitig übersetzen zu lassen, zudem wir auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen sind.
Ihr „Europa für Christus!“ Team
PS: Nicht vergessen: Das tägliche Vaterunser für ein christliches Europa
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Christen gehen auf die Straße!
Kardinal Christoph Schönborn
Etwas tut sich in unserem alten Europa. Christen wehren sich. Sagen nicht einfach zu allem Ja und Amen. Sie gehen auf die Straße. Sie demonstrieren. Nicht mit laut geschrieenen Parolen. Erst recht nicht mit Gewalt. Friedlich und fröhlich. Und in großer Zahl. In so großer Zahl, dass manche Medien es kleinreden wollen.
Da war, Anfang Jänner, in Madrid, der Hauptstadt Spaniens, ein riesiger „Family-Day“, eine friedliche Demonstration gegen die familienfeindliche Politik der Regierung Zapatero, mit Expressscheidung, „Homo-Ehe“, etc. Nahezu zwei Millionen Menschen kamen. Von 150.000 war in vielen europäischen Medien zu lesen.
In Rom war Papst Benedikt von der größten Universität Italiens zu einem Festvortrag eingeladen worden. Einige Professoren und Studenten protestierten, kündigten Störungen der Papstrede an. Denn der Papst sei intolerant und ultrakonservativ. Der Papst hat seinen Besuch abgesagt. Am letzten Sonntag kamen 200.000 Menschen, viel Jugend darunter, auf den Petersplatz, um den Papst zu unterstützen. Friedlich und herzlich.
Jesus hat gesagt, seine Jünger sollen auch die linke Backe hinhalten, wenn sie auf die rechte geschlagen werden. Aber er hat auch den, der ihn zu Unrecht schlug, gefragt: „Warum schlägst du mich?“ Christen beginnen in Europa, ihre angeblich so toleranten Gegner zu fragen: Warum schlagt ihr die Kirche, uns? Tun wir etwas Böses, wenn wir die Familie verteidigen, für den Lebensschutz eintreten, helfen, dass Europa Kinder, das heißt Zukunft, hat?
Erschienen am 25.1.2008 in der österr. Tageszeitung „Heute“, Kolumne „Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn.
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Start der Webseite “Christianophobie in Europa”
Das Webseite www.christianophobia.eu wurde kürzlich von der christlichen Netzwerk-Initiative “Europa für Christus” in Wien gestartet (www.europe4christ.net). Die Webseite veröffentlicht Fälle von Christianophobie in Europa, erklärt den Begriff und stellt wichtige Zitate und Anregungen darüber zur Verfügung.
„Christianophobie bedeutet irrationale Furcht vor oder Hass gegenüber Christen oder dem Christentum im Allgemeinen“ so Dr. Gudrun Kugler, Juristin und Initiatorin der Webseite. Kugler fügt hinzu: „Der Begriff beinhaltet auch anti-christliche Voreingenommenheit und manifestiert sich in der schrittweisen Marginalisierung von Menschen mit christlichen Überzeugungen.“
Die aufgelisteten Fälle beinhalten zum Beispiel die Verspottung oder Verhöhnung des christlichen Glaubens, die Entfernung christlicher Symbole oder das Verbot, diese selbst zu tragen, sowie auch Angriffe auf den Glauben in Film und Fernsehen.
Die Verfolgung jener „politisch inkorrekten“ Positionen, die wesentlich zum christlichen Glauben gehören - so zum Beispiel die Ablehnung der Abtreibung oder der „Homosexuellen-Ehe“ - ist in vielen Ländern massiv: Dokumentierte Fälle reichen von Entlassungen bis hin zur Verhängung von Strafen, in einigen Fällen wurden Personen sogar zu Gefängnishaft verurteilt. Der französische Parlamentarier Christian Vanneste wurde wegen kritischer Äußerungen zur Homosexualität zu ca. 10 000 Euro Strafzahlung verurteilt.
Der Begriff „Christianophobie“ hat bereits in verschiedene Dokumente der UNO und OSZE Eingang gefunden. Auch der Vatikan unterstützt die offizielle Anerkennung dieses Phänomens, so zum Beispiel der vatikanische Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, Erzbischof Dominique Mamberti.
Joseph Weiler, der bekannte jüdische Autor und Professor für Völkerrecht an der New York University, meint dazu: „Der europäische Laizismus ist, im Gegensatz zum amerikanischen Säkularismus, nicht einfach nur ein ‚Ich glaube nicht an Gott’, sondern eine Art Glaube für sich. Es handelt sich um eine aktive Feindseligkeit gegenüber der Religion, im Fall Europas gegenüber dem Christentum.“
Bischof Hilarion Alfeyev, Repräsentant des Moskauer Patriarchats (der russisch-orthodoxen Kirche) für die europäischen Organisationen, beschuldigt die Europäische Union, anti-christliche Diskriminierung in EU-Mitgliedsländern zu ignorieren: „Im Beharren auf Toleranz verurteilen EU-Spitzen Islamophobie und Antisemitismus, ignorieren aber allzu oft verschiedenste anti-christliche Praktiken.“ Bischof Hilarion nennt als eine dieser Praktiken konkrete Anstrengungen, die Kirche aus dem öffentlichen Leben zu verbannen.
Initiatorin Dr. Gudrun Kugler: „Die Feindseligkeit in Europa wächst. Wir veröffentlichen einzelne Fälle, um darauf aufmerksam zu machen. Dabei geht es nicht um Selbstmitleid sondern darum, Lösungen zu suchen, die auch die politische Ebene betreffen.“
Kugler nennt als eine Gegenstrategie die Stärkung des Selbstvertrauens der europäischen Christen: „Viel von dem, wofür Europa berühmt ist, stammt aus dem Christentum. Zur Humanisierung Europas hat es viel beigetragen - und hat immer noch viel anzubieten. Es liegt an uns Christen, mit Selbstbewusstsein am öffentlichen Leben teilzunehmen. Dadurch werden christianophobe Tendenzen abgeschwächt.“
Die Initiative „Europa für Christus!“ unterstützt christliches Engagement durch Kurztexte, die einerseits Hintergrundinformationen liefern und andererseits beschreiben, wie man erfolgreich zum öffentlichen Diskurs beitragen kann.